Chuck Berrys Roll Over Beethoven, A Clockwork Orange, die Peanuts – das sind wohl die ersten Phänomene, die in den Sinn kommen, hört man die Stichworte Beethoven und Pop. Allerdings sind das bloß die populärsten Knotenpunkte schier endloser Referenzketten, die sich ausgehend von Ludwig van Beethovens Lebzeiten bis in die Gegenwart hineinziehen. Sie finden sich unter anderem in Hollywood und auf Punk-Platten, bei Jazz-Konzerten und auf Werbeplakaten. Diese Auseinandersetzung mit Beethoven und seiner Musik im Pop sind bislang nahezu unerforscht.
Für die Ausstellung LUDWIG LEBT! im rock’n’popmuseum hat dieser Katalog daher die Herausforderung angenommen, zum Jubiläumsjahr 2020 einen ersten Überblick zu geben und mit einer starken Thesenbildung das Forschungsfeld zu vermessen. Mit Beiträgen der Filmwissenschaft, Kunstgeschichte, Literaturwissenschaft und Musikwissenschaft von Moritz Baßler, Michael Custodis, Friedrich Geiger, Henry Keazor und Thorsten Wübbena, Thomas Mania, Peter Moormann und Stefan Lüschow sowie Anna Seidel ließen sich hierfür erstmals repräsentative, einprägsame, kontroverse, überraschende und unterhaltsame Ergebnisse zusammentragen. Ergänzt werden die Beiträge durch Interviews mit Judith Holofernes, Wolf Hoffmann, Bernd Schadewald und Steve Vai.
Die Ausstellung We’re Only in It for the Money – Musik als Ware begibt sich auf eine spannende Reise hinter die Kulissen einer vielschichtigen und global agierenden Musikwirtschaft, blickt hinter das Geschehen auf der Bühne, hinter die Produktion eines Albums und hinter die Präsentation von Musik in den Medien. Denn das Geflecht ganz unterschiedlicher Akteure aus Produzierenden und Verwertern, aus rechtlichen Grundlagen und Verträgen ist für Laien oftmals undurchsichtig. In sechs thematisch geordneten Bereichen (Live, Tonträger, Medien, Digitalisierung, Produktion und Verträge) präsentiert die Ausstellung die immense Vielfalt der Musikwirtschaft, zeigt wichtige Entwicklungslinien aber auch dramatische Brüche und spannt sich dabei über fast 150 Jahre Musikwirtschaftsgeschichte.
HipHop - eine popmusikalische Revolution. In den 1970er Jahren in den Gettos der New Yorker Bronx entstanden, avanciert die HipHop-Kultur innerhalb weniger Jahre zum Gegenentwurf zu Bandengewalt und Drogenkriminalität.
Der Stallgeruch des Gettos hält sich bis heute, in der aktuellen öffentlichen Wahrnehmung dominiert aber nur ein Stilelement: der Rap als Synoym für HipHop. DJing, Graffiti und Breaking dagegen werden nicht mehr eindeutig mit der HipHop-Kultur in Zusammenhang gebracht. Styles - HipHop in Deutschland dokumentiert in einem Streifzug durch die US-amerikanische und gesamtdeutsche HipHop-Geschichte nicht nur die Vergangenheit und Gegenwart einer vielfältigen Straßenkultur, sondern verweist darüber hinaus auf deren identitätsstiftende Kraft, globale Präsenz, kulturelle Vielfältigkeit und nicht zuletzt auf deren Bedeutung für die sozialpädagogische Arbeit mit Jugendlichen.
Beiträge von WissenschaftlerInnen, JournalistInnen und SzeneprotagonistInnen zeichnen in diesem Katalog ein vitales und vielfältiges Erscheinungsbild jener Kultur, deren ungezähmte Wucht vielleicht nur mit der des Punk-Rocks vergleichbar scheint.
Gehasst oder geliebt; wie so häufig in der Popmusik polarisiert auch das Genre Schlager. Das Ausstellungsbegleitbuch fügt diesem Schwarzweißdenken nicht nur Grauwerte hinzu, sondern setzt auch beeindruckende farbliche Nuancen. Es erzählt die über einhundert Jahre währende Historie erfolgreicher deutschsprachiger Lieder nicht nur aus der wissenschaftlichen Perspektive und nimmt dabei selbstverständlich auch Bezug auf Deutsch / Deutsches in Ost und West.
Ein umfangreicher Interviewteil rückt ausgewählte Stars der Szene wie Bibi Johns, Michael Holm, Klaus Lage und Dieter Thomas Kuhn in das ihnen gebührende Rampenlicht und vergisst dabei keineswegs die Macher im Hintergrund. Gerade deren bisweilen verblüffende Offenheit lässt tief blicken in die tatsächlichen Abläufe des Geschäfts mit dem Schlager und seinen Bühnenrepräsentanten. Dieses facettenreiche Bild macht die Geschichten der Zeitzeugen zur Geschichte dieses Genres, die in dieser Authentizität und Intimität bisher selten erzählt wurde.
Der Katalog lädt dazu ein, in ein Stück der Rock- und Popgeschichte einzutauchen, die durch bedeutsame Musikerinnen und Aktivistinnen unterschiedlichster Fasson geprägt ist. Im Mittelpunkt steht das musikalische und kulturelle, das kreative und organisatorische Tun all dieser Beteiligten aus den drei Schaffensbereichen "Vor", "Auf" und "Hinter der Bühne"."In einer faktischen Bestandsaufnahme präsentiert der Katalog durchaus subjektive Positionen, die einen Eindruck von den Schwierigkeiten, aber auch den Erfolgen jahrzehntelanger Emanzipations- und Selbstbehauptungskämpfe konkretisieren und sehr lebensnah erden.
Dabei soll nicht "die" Geschichte von Frauen in "der" populären Musik erzählt werden, sondern es werden Schlaglichter geworfen auf charakteristische Geschichten von Frauen in den unterschiedlichen Phasen, Genres und Arbeits- bzw. Kunstbedingungen, von Sängerinnen und Tänzerinnen des 18. und 19. Jahrhunderts über Damenkapellen, Punk und Riot Grrrls, DJanes bis zu Auflösungsversuchen der kulturellen Kategorie Geschlecht wie bei Queer oder im Gaga-Feminism."Der Katalog enthält Beiträge von u.a. Sheila Whiteley, Anette Baldauf & Katharina Weingartner, Rosa Reitsamer, Birgit Richard und Diedrich Diederichsen.
Seit gut vierzig Jahren ziehen sie über die Bühnen der Welt und rocken ihre Fans wie ein Hurrikane. Keine kontinental-europäische Rock-Band war je erfolgreicher. Von der Power-Ballade bis zum Heavy-Metal-Brett beherrschen sie die gesamte Klaviatur des Genres. Mit "Wind Of Change" schrieben sie den Soundtrack zum Mauerfall, trafen Michail Gorbatschow im Kreml. Nun sind sie auf Abschiedstournee und begeistern erneut rund um den Erdball ihre treue und songfeste Fan-Gemeinschaft.
Ausstellung und Katalog entstanden in enger Kooperation mit der Band. Die Beiträge von Klaus Meine, Rudolf Schenker und Matthias Jabs basieren auf Interviews, die exklusiv für diese Publikation geführt wurden. Der Beitrag von Uli Jon Roth, in den 1970er Jahren Lead-Gitarrist der Band, setzt sich mit den frühen Jahren der Band auseinander. Didi Zill, renommierter Bravo Fotograf und Herausgeber zahlreicher Bildbände zu Größen des Rock-Business, begleitete und fotografierte die Band bei ihrem Auftritt auf dem legendären Moscow Music Peace Festival, 1989. So ist ein zweisprachiges Werk von bemerkenswerter Authentizität entstanden, das neue Perspektiven auf die Hannoveraner Band eröffnet und damit sicherlich auch für den eingefleischten Fan noch Überraschungen zu bieten hat. Demjenigen, der sich bisher nicht so intensiv mit der Band auseinandergesetzt hat, wird es die Augen öffnen, welches hochkarätige Juwel aus dem Nieder- sächsischen mit unerschütterlichem Willen auszog, um den Rock- Olymp zu erobern. Diesem Hurrikane wird der Leser nur schwerlich widerstehen können.
Videoclips: Gut zwei Jahrzehnte hatten sie die Oberhoheit über das Bild vom Popstar und die Musikindustrie gab Vermögen für die bewegten Bilder aus, um Stars wie Michael Jackson zu promoten. Doch mit der Musikindustrie begann auch das Genre Musikvideo zu schwächeln, nur für wenige Ausnahmen à la Lady Gaga stehen heute noch fette Budgets zur Verfügung. Wo kam es her, wo geht es hin? Darauf gibt der Katalog neue, z.T. überraschende Antworten. Neben wissenschaftlichen Beiträgen zur Geschichte des Videoclips, zu seiner Verbreitung über MTV und dem spezifischen Aufbau von Künstler-Images geben Praktiker tiefe Einblicke in ihre kreative Arbeit, die Videoclips zu dem gemacht hat, was sie tatsächlich sind – wahre Kunstwerke!
Am 8. Dezember 1980 endete auf brutale Weise das Leben eines Mannes, der bis dahin über fast zwei Jahrzehnte Millionen von Menschen mit seiner Musik bis ins Tiefste bewegt und eine ganze Generation politisch inspiriert hatte.
Der Katalog und die gleichnamige Ausstellung im rock’n’popmuseum begeben sich auf die Spurensuche nach einer der bedeutendsten und schillerndsten Persönlichkeiten des Rock-Business‘ – John Lennon. Die Stationen seines Lebens bieten ein beeindruckendes Zeugnis einer stetigen Gratwanderung des Genius Lennon, die tragischer Weise gerade dann ihr Ende finden sollte, als er sich in der für ihn außergewöhnlichen Normalität einzurichten schien.
Zitate, Songtexte und Lennons Kunst zeigen auch die Schatten eines Lebens, das sich vorwiegend im inszenierten Rampenlicht abspielte. Diese unkommentierten Dokumente aus erster Hand schaffen eine schon fast bedrückende Intimität zum Künstler, die schlicht betroffen macht.
Eine CD mit Originaltönen John Lennons und seiner Frau Yoko Ono erweitert den Rahmen dieses Buches und erhöht dessen Authentizität.
20 Jahre ist es bereits her und doch sind die Erinnerungsbilder noch so frisch. Vor zwei Dekaden drängte eine neue Revolution der Populären Musik an das Licht der Öffentlichkeit: Techno. Ein ganzes Jahrhundert hatten Wissenschaftler und avantgardistische Musiker getüftelt, um elektronischer Musik zum Durchbruch zu verhelfen. Doch nun trugen die Jünger des Techno statt weißer Ingenieurskittel schlicht ihre blanken Brüste und den Sadomaso-Lederstring. Viele Gründe für das rock’n’popmuseum, genauer hinzuschauen.
Dabei geht es hier um wesentlich mehr als die voyeuristische Oberfläche. Beiträge derjenigen, die die Strippen hinter den Kulissen zogen, vermitteln ein intimes Bild der Szene, wie es unmittelbarer kaum sein kann. So ergibt die Melange aus wissenschaftlichen Beiträgen und den Erinnerungen von Szene-Insidern eine spannende Perspektive von enormer Dimension. Auch für das Ohr ist gesorgt. Die CD-Beilage „Supercity“ versteht sich als Leistungs-Hearing der verblüffend bunten Szene der Elektronischen Musik in der Ruhrstadt Essen.
Die Versprechungen der Straße sind vielfältig, gleichzeitig Chance und Gefahr. Unterwegssein bedeutet den Gegen-entwurf zur bürgerlichen, in sich selbst ruhenden Sesshaftigkeit. Wer sich on the road begibt, den umweht der Hauch des Rebellen.
Das Begleitbuch zur Sonderausstellung beschäftigt sich mit den zahlreichen Facetten dieses komplexen Themenbe-reiches, wie sie sich im Film, der Literatur und natürlich auch der Musik niederschlagen.
Renommierte Fachautoren geben tiefen Einblick in die Geschichte und die Bedeutung von Klischees, Imageaufbau, Realitäten und auch Skurrilitäten. Ihre Beiträge hauchen der „Faszination Straße” Leben ein, in ihren Worten wird der Mythos lebendig:
„moving - is the closest thing to being free” (Willie Nelson)
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